Gesundheitsausschuss befürwortet KJPD in Potsdam
Bedarfsanalyse und Umsetzungskonzept sollen erarbeitet werden
Der Ausschuss für Gesundheit, Soziales, Wohnen und Inklusion (GSWI) der Stadtverordnetenversammlung hat am 11. März 2025 für die Erarbeitung einer Bedarfsanalyse und eines Umsetzungskonzepts für einen neuen Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst (KJPD) in Potsdam gestimmt.
Der geplante Dienst soll als eigenständige Einrichtung mit eigener personeller Ausstattung etabliert werden, nicht als Anbindung an den bestehenden Sozialpsychiatrischen Dienst. Ein Schwerpunkt wird auf präventive Angebote gelegt. Es wird erwartet, dass der Dienst auch überregional in Anspruch genommen werden wird.
Die Entscheidung erfolgte nach der gemeinsamen Stellungnahme der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft Potsdam (PSAG) zur Einrichtung eines kommunalen KJPD. In dem Dokument hatte die PSAG auf die steigenden Behandlungsbedarfe bei Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen hingewiesen, die sich durch die Corona-Pandemie weiter verschärft haben.
Die Stellungnahme führt verschiedene Argumente für einen KJPD auf: frühzeitige Intervention und Prävention, Entlastung des bestehenden Versorgungssystems, niederschwelliger Zugang sowie Kooperation und Vernetzung zwischen verschiedenen Systemen. Vorgeschlagen wird ein recovery-orientierter Ansatz mit präventiven Angeboten wie Workshops, Peer-Beratung durch Genesungsbegleiter:innen, Elternberatung und systematischer Evaluation.
Die PSAG hatte die Stadtverordnetenversammlung aufgefordert, die notwendigen Mittel für die Einrichtung eines kommunalen KJPD in die Finanzplanung einzuplanen. Die nun beschlossene Bedarfsanalyse soll den tatsächlichen Versorgungsbedarf ermitteln und die Grundlage für ein Umsetzungskonzept schaffen.